SY Wigwam





Vorspiel - wie alles begann.

Thoralf:

Als ich noch recht klein war, so etwa 5 Jahre, hatten sich meine Eltern ein Paddelboot, ein Faltboot, zugelegt, um sich mit meinem Bruder, meiner Schwester und mir auf dem Wasser zu tummeln.

Jahre später wurden wir Kinder zu groß, so dass wir nicht mehr alle in das Zweier-Paddelboot passten. Mein Papa kaufte eine wunderschöne alte Mahagony-Wanderjolle, die wahrscheinlich irgendwann in den 30er Jahren gebaut worden war. Wann immer im Sommer schönes Wetter war, segelten wir über die Berliner Gewässer, vor allem Dahme, Krossinsee und Seddinsee.

Mit 15 Jahren bestand ich nach der obligatorischen Ausbildung die Prüfung für den Segel- und Motorbootschein Binnen und konnte von da an selbst Segeln gehen. Mit meinem Freund Micky haben wir die Gewässer unsicher gemacht, die Grenzen der H-Jolle gesucht und mit einem Mastbruch und einem Mal Kentern auch überschritten.

Dann kamen der Wehrdienst (keine Gelegenheit zum Segeln) und das Studium in Jena in Thüringen (kein Wasser weit und breit).



Gundula:

In meinen Kindertagen hatte ich, außer dass ich gerne ruderte, keine nennenswerten "Bootserfahrungen".

Nachdem  ich 1987 Thoralf kennen lernte, bekam ich bald auch die Wanderjolle vorgestellt. In den Sommern folgten dann kleine Ausflüge auf ihr.

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Von nun an ging es gemeinsam weiter.

Nach dem Ende der DDR hatten wir ganz neue Möglichkeiten. Thoralf hat den SBF See und das UKW-Seefunkzeugnis nach bestandener Prüfung erhalten und im Jahr 2000 buchten wir unsere erste Charteryacht in Kroatien. Alles klappte gut und in den kommenden Jahren haben wir weiter die Gewässer der Adria vor Kroatien besegelt.

2007 bestanden wir bei einer Tour rund Elba die SKS-Prüfung .
In den Jahren danach ging es von Korsika nach Sardinien und auch über die Ostsee von Warnemünde nach Malmö (und natürlich auch immer wieder zurück).

Diese wochenweisen Chartertouren machten Appetit auf mehr Meer. Erste Häppchen waren Bücher von anderen Seglern und deren Reisen um die Welt, die den Appetit allerdings nicht linderten, sondern verstärkten. Doch mit schulpflichtigen Kindern und ohne eine ordentliche Geldreserve blieb eine Weltreise - vorerst - nur ein Traum.

Aber der Gedanke war da. Vor allem Gundula hat unermüdlich in Foren und Bootsmärkten des Internets gestöbert und hatte dann eine ziemlich genaue Vorstellung, wie eine Lang-Fahrten-Yacht auszusehen hat und zu welchen Preisen man welche Boote bekommen kann. Noch hatten wir es keinem gesagt, aber wir haben sparsam gelebt und die Augen offen gehalten. Wir hatten auch noch einige Jahre Zeit, denn erst wollten wir unsere beiden Kinder ordentlich ins Leben schicken.

In dieser Zeit haben wir das Segeln auch in die Luft verlegt und uns den Gleitschirmfliegern angeschlossen.

Im Jahr 2009 hat unser jüngerer Sohn das Abitur mit guten Noten geschafft. Nach dem Zivildinst sollte es dann zum Studium gehen. Das große Kind ist schon seit Jahren aus dem Haus und geht erfolgreich seinen Weg.

Es wurde Zeit, dass wir uns ein Boot besorgten, um es für eine große Reise vorzubereiten.

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